Durch die Zerstörung der privaten Zwinger in Russland gingen nach dem Bürgerkrieg (1917 – 1923) ca. 90 % der reinrassigen Hunde verloren. Die neue Regierung benötigte jedoch Gebrauchshunde für das Militär, die Polizei und die Gefängnisse.
Aus diesem Grund wurde 1924 die Zentrale Armeeschule der Kynologen gegründet um Hunde zu diesem Zweck zu züchten.
In dem Hauptzwinger „Krasnaya Zvezda“ (Roter Stern) wurden in Moskau Tausende von Hunden gezüchtet und ausgebildet. Hier entstand die russische Wachhunderasse „Ruskar“. Diese Rasse gab es in der „Moskauer Mischung“ mit Schlappohren und langem Fell, der aus Schäferhund und Neufundländer gezüchtet wurde und die Kurzhaarvariante „Moskauer Dogge“, aus Dogge und Schäferhund.Der Ruskar wurde auf Wachsamkeit und Schärfe gezüchtet.
Vor dem 2. Weltkrieg gab es in den Zwingern Russlands verschiedene Schäferhundarten, Bernhardiner, Neufundländer, Airedale Terrier und Dänische Doggen. In den frühen 50er Jahren sollte der Armeekynologe Oberst Medvedev eine Rasse kreieren, die als Manstopper ihren Einsatz finden sollte und in der Lage war, sich den klimatischen Bedingungen leicht anzupassen. Durch die Verpaarung von Riesenschnautzer, Neufundländer, Airedale und Rottweiler entstanden die Vorreiter des Schwarzen Terriers. Durch spätere Linienzucht und Einkreuzung von Moskauer Mischung und Moskauer Dogge entwickelte sich der Schwarze Russe. Sie wurden als Wachhunde, Armee- und Polizeihunde sowohl auch als Schlitten-, Treib- und Hütehunde eingesetzt.
Nachdem die ersten Schwarzen in Privathände kamen und von privaten Züchtern zur Zucht verwendet wurden, bekamen sie ein einheitlicheres Aussehen und der Charakter wurde gefestigt. Durch die benötigte Fellpflege, ihre menschenbezogene Art und ihre späte Entwicklung wurden die Schwarzen als Armeehunde nicht mehr eingesetzt. Das Zuchtziel war es nun, einen Hund zu züchten, der wegen seiner Familienfreundlichkeit, Disziplin, Lernfähigkeit und Intelligenz geschätzt wurde.
Erst 1985 wurde der Schwarze Russe von der FCI anerkannt und im selben Jahr fiel in Deutschland der erste Wurf. Der heutige Schwarze ist bekannt für seine Intelligenz, sein ausgeglichenes Temperament und für seinen Familiensinn. Jedoch hat er den Willen und die Fähigkeit seine Familie zu schützen nicht verloren.
In Deutschland wird die Rasse vom Klub für Terrier (KFT) betreut und zählt zur Gruppe 3 (Terrier), in anderen Ländern gehört er jedoch zur Gruppe 2. Zur Zeit sind im Zuchtbuch des KFT ca. 1500 Schwarze Terrier eingetragen.
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